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Lesen im
Deutschen
Schülerstipendium

Ohne Lesen geht es einfach nicht, Lesen ist das Fundament für erfolgreiches Lernen und Teilhabe an unserer Gesellschaft. Daher legen wir im Deutschen Schülerstipendium einen Schwerpunkt auf die Leseförderung unserer Stipendiaten und beginnen damit schon intensiv bei unseren Jüngsten.

Das Angebot ist vielfältig, Leseförderung findet beispielsweise digital mit Lernapps wie ANTON oder eKidz statt, wir treffen uns regelmäßig in Buchclubs und diskutieren eifrig und analysieren ernsthaft die jeweilige Lektüre, es finden Wettbewerbe statt, die die Freude am Lesen wecken sollen und natürlich dürfen die Wunschbücher nicht fehlen, die an die Stipendiaten verschickt werden.

 

 

Unseren Stipendiatinnen und Stipendiaten Lesefreude zu vermitteln, ist uns im Deutschen Schülerstipendium ein großes Anliegen. Und wie macht man das am besten?
Indem man selber gerne liest und die Kinder und Jugendlichen für die Welt der Bücher begeistert. Zum Welttag des Buches haben wir unsere Kolleginnen und Kollegen in der Stiftung gebeten, ihr Lieblingsbuch zu verraten und kurz vorzustellen.
Eine interessante Auswahl und lesenswerte Empfehlungen finden Sie an dieser Stelle.

Wir wünschen Ihnen viel Freude und vielleicht weckt die eine oder andere Lektüre Ihre Neugierde.

Was ich gerade lese, ist die eine Sache, mein Lieblingsbuch über alle Zeiten ist die andere. Aktuell lese ich „Gerechtigkeit - wie wir das Richtige tun“ von Michael J. Sandel. Wenn man meint, man wüsste, was gerecht ist, eröffnet das Buch dazu ganz neue Perspektiven, an die man selber kaum denkt. Besonders interessant finde ich das Kapitel über die „positive Diskriminierung“ einer benachteiligten Gruppe gegenüber einer anderen.
Und mein Lieblingsbuch über alle Zeiten, das ist „Als ich ein kleiner Junge war“ von Erich Kästner, der überhaupt mein Lieblingsautor ist. Kästner erzählt darin die Geschichte seiner Kindheit in Dresden bin zum Ausbruch des 1. Weltkriegs. Wie seine Kinderbücher tut auch dieses Buch so, als sei es für Kinder geschrieben – ist es aber nicht. Einfach immer wieder ein wunderbares Leseerlebnis!

Die Autobiografie der ehemaligen und ersten afro-amerikanischen First Lady der USA hat mich wahnsinnig beeindruckt. Gnadenlos ehrlich und sehr inspirierend berichtet Michelle Obama von all den Erfahrungen, die sie zu der starken Frau gemacht haben, die sie heute ist. Warmherzig und unverblümt erzählt sie von ihrer Kindheit an der Chicagoer South Side, von der nicht immer einfachen Zeit als berufstätige Mutter sowie von ihrem Leben an der Seite ihres Ehemanns im Weißen Haus. Sie wurde zu einer energischen Fürsprecherin für die Rechte von Frauen und Mädchen in der ganzen Welt und setzte sich ein für einen dringend notwendigen gesellschaftlichen Wandel hin zu einem gesünderen und aktiveren Leben. Ihre Geschichte zeigt, wie wichtig es ist, seiner eigenen Stimme zu folgen!

Das Buch erzählt die Geschichte des englischen Navigators John Blackthorne, der zu Beginn des 17. Jahrhunderts an Japans Küste strandet. Zu Beginn ist er Gefangener, wird mit der Zeit aber immer mehr in die politischen Verwirrungen zwischen verfeindeten japanischen Fürsten und den Portugiesen verwickelt, die um ihre wirtschaftliche Vormachtstellung fürchten. Sehr detailreich lässt James Clavell den Leser in das feudale Japan eintauchen und gibt tiefe Einblicke in die japanische Geschichte und Kultur dieses oft so fremden Landes.
Ich habe das gut 1000-seitige Buch bereits mehrfach gelesen und finde jedes Mal wieder neue Details und Zusammenhänge, die mir vormals noch nicht aufgefallen sind.

 

Die Frage nach dem EINEN Lieblingsbuch ist gar nicht so einfach zu beantworten, weil es doch einige gibt, die ich nicht missen möchte und auf besagte einsame Insel mitnehmen würde: Ich denke an Schriftsteller wie Stefan Zweig, Edith Wharton, Siri Hustvedt oder Paul Auster, um nur einige wenige zu nennen. Aber sei es drum: Ich entscheide mich für „Der Vulkan“ von Klaus Mann, ein „Roman unter Emigranten“, der von Exilschicksalen in Paris, Zürich, Prag, Amsterdam und den USA erzählt.  Packend, ergreifend, spannend beschreibt Klaus Mann in seiner gleichwohl auch politische brillanten Analyse die einzelnen Schicksale: Meist Intellektuelle, die vor dem barbarischen Nazi-Regime in Deutschland fliehen mussten und ein Leben voller Verzweiflung, bitterer Not und teils ungebrochener Hoffnung in den Exilhochburgen jener Zeit führen. Ein mitreißend bewegender Roman, den man nicht aus der Hand legen möchte.

„Sprache und Sein“ ist ein sehr persönlicher Zugang zu den Sprachen, in denen die Autorin zu Hause ist und ihr Weg zu einer Sprache, in der Individuen nicht auf Kategorien reduziert werden. Sehr anschaulich zeigt sie, wie Sprache unser Denken und Fühlen prägt und somit auch unser Handeln beeinflusst. Anhand zahlreicher Beispiele spürt sie Vorurteile, Rassismen, Ausgrenzungen auf, die in unserem Denken verankert sind und die durch Sprache - bewusst oder unbewusst - immer wieder reproduziert werden. Gleichzeitig ist dieses Buch ein Plädoyer für Gleichberechtigung und Diskurse auf Augenhöhe. Über eine größere sprachliche Sensibilität können wir zu einem besseren Verständnis „des/der Anderen“ und schließlich zu einer Kommunikation miteinander und auf Augenhöhe kommen. Wer den Perspektivwechsel mag und das eigene, selbstverständliche Denken und Sprechen einer kritischen Inventur unterziehen möchte, für den/die ist dieses Buch ein Muss.

Ich habe nicht DAS Lieblingsbuch, aber „Die Tanzenden“ hat mich sehr begeistert. Der Roman basiert auf einer wahren Geschichte und spielt in Paris in der Nervenheilanstalt La Salpêtrière Ende des 19. Jahrhunderts. Hier wurden vor allem Frauen behandelt, Hysterikerinnen und Epileptikerinnen, aber auch Frauen, die ganz einfach gestört haben – in der Gesellschaft, in ihrer Familie, weil sie zu rebellisch waren, weil sie aus der patriarchalischen Gesellschaft ausbrechen oder vielleicht sogar Ärztin werden wollten. Jährlich fand in der Klinik ein großer Ball statt, auf dem die Patientinnen Kostüme wie beim Karneval trugen und zu dem ganz Paris strebte, um die „Verrückten“ von Nahem zu sehen. Wie die Protagonistinnen Louise und Eugénie aus ihrem scheinbar vorgezeichneten Schicksal ausbrechen, ist super packend geschrieben

Ich komme aus Augsburg, somit hat mich die Geschichte der Familie Fugger schon immer fasziniert und ich habe in diesem historischen Roman eines meiner Lieblingsbücher gefunden.
1484 gibt der Papst das Signal zur Hexenverfolgung. Und mitten in Deutschland muss ein Zwölfjähriger zusehen, wie seine Mutter auf dem Scheiterhaufen endet. Richard, Sohn eines schwäbischen Kaufmanns und einer Sarazenin, werden die Bilder für immer verfolgen. Bis ins Haus von Jakob Fugger, der den Neffen seiner Frau aufnimmt. Und später nach Florenz und Rom, wo Richard für seinen Onkel arbeiten wird. Im Italien der Medici und Borgia, der Bußpredigten eines Savonarola und der grenzsprengenden Kunst eines Michelangelo muss Richard sich entscheiden zwischen dem Wunsch nach Rache und einem freien Leben.

Die beiden Schwestern Margit und Rosa-Marie betreiben in einem Dorf in der Schweiz einen Kiosk mit Zapfsäule und Leuchtreklame. So bilden sie einen zentralen Platz im Ort und erleben in mehr als 50 Jahren den Wandel der Welt. Davon erzählen sie voll Witz und voll Liebe zu den Menschen. Ein bezauberndes kleines Buch, das mich durch eine besondere Sprache und die Gelassenheit der Hauptcharaktere tief beeindruckt hat.

The German Wunderkind - als absoluter Sportfan führt für mich kein Weg an diesem Buch vorbei. Humorvoll, authentisch und vielschichtig schreibt Jürgen Kalwa die faszinierende Sportler-Biographie eines bodenständigen jungen Mannes, der auszog, seine Träume zu leben.
Die Höhen und vielen Tiefen der Karriere und des Lebens eines Mannes, der sich selbst nicht allzu ernst nimmt und im Moment seines absoluten Triumphes das große Rampenlicht meidet, inspiriert mich immer wieder.
Mit harter, kontinuierlicher Arbeit, Leidenschaft und Herz seinen Traum zu erfüllen; nach Verletzungen und Niederschlägen aufzustehen – das funktioniert auch im echten Leben. Genau das steht in diesem Buch.

Die junge Momo hat eigentlich nichts. Sie lebt von dem, was sie findet oder was man ihr schenkt. Doch sie hat eine besondere Gabe: Sie hat immer Zeit für Andere und kann sehr gut zuhören.
Als in Momos Stadt die geheimnisvollen „grauen Herren“ auftauchen, ändert sich ihr Leben völlig. Die gespenstische Gesellschaft veranlasst die Bürger Zeit zu sparen, um die sie sie dann betrügen wollen. Momo ist die Einzige, die sie noch aufhalten kann...
Schon als Kind hat mir das Buch gefallen, aber es als Erwachsene wieder zu lesen, gab dem Ganzen eine neue Dimension. Kaum ein Buch schafft es, Themen wie Freundschaft, Zeit und Zuhören so klar zu verdeutlichen. Momo ist eine zeitlose Geschichte, die uns unseren Alltag überdenken lässt...

Quine ist ein Klassiker! Seine Essays knüpfen an die bedeutsamsten Fragestellungen der jüngeren Philosophiegeschichte an. Er stellt bestehende Dogmata kritisch in Frage, macht neue Angebote und unterstützt den Leser durch seine messerscharfe Lektüre beim Ordnen der Gedanken über die Welt und deren Zusammenhänge. Menschen, die sich in besonderem Maße für Wahrheit, Sprache und die Wissenschaft interessieren, wird dieses Werk unglaubliche Freude bereiten.

In meinem Leben hat das Buch eine besondere Bedeutung, weil es mich seinerzeit bei meinen dringlichsten Fragestellungen abholte und meine Leidenschaft für Philosophie damit ins Unermessliche befeuerte.

Wahrscheinlich denken die meisten Menschen, dass Humor und Mathematik nur wenig zueinander passen. Mit „Humble Pi – A Comedy of Maths Errors“ hat der Mathematiker und Stand-Up Comedian Matt Parker genau diese beiden Themenbereiche vereint und damit genau meinen Geschmack getroffen. Zahlenliebhabern, die gerne wissen möchten, warum Level 256 von Pacman unspielbar ist, kann ich das Buch nur empfehlen.

Die komische und manchmal abenteuerliche Geschichte einer ungewöhnlichen Freundschaft.
Millionenfach hat sich der Roman "Bob der Streuner" von James Bowen bereits verkauft.
Ein modernes Märchen: Der Obdachlosigkeit entkommen, schlägt James sich als Straßenmusiker durch. Als er eines Abends einen abgemagerten, streunenden Kater vor seiner Tür findet, scheint er sein tierisches Ebenbild zu treffen. Und mehr noch: Während er den Streuner aufpäppelt, entwickelt sich eine besondere Freundschaft. Der Kater Bob will nämlich keineswegs zurück in die Freiheit. So, wie James dem Kater Bob seine Lebenskraft zurückgibt, so füllt das samtpfötige Wesen James´ Leben wieder mit Sinn - und jeder Menge witziger Anekdoten. Mittlerweile sind James und Bob weltbekannt.

Meine langjährige Spanisch- und Deutschlehrerin hat mich immer wieder für Südamerika und Literatur begeistert. Mit „Das Geisterhaus“ hat sie mir eine Buchempfehlung gegeben, die mich lange und immer wieder begleitet hat.
Isabel Allende erzählt die wechselhafte Geschichte der Familie des chilenischen Patriarchen Esteban Trueba und seiner hellsichtigen Frau Clara und führt uns mit der ihr eigenen Fabulierkunst durch eine Zeit, in der persönliche Schicksale und politische Gewalt eng miteinander verwoben sind. Das Buch verdankt seinen Erfolg dem hinreißenden Erzähltemperament Isabel Allendes: Mit Phantasie, Witz und Zärtlichkeit malt die Autorin das bunte Tableau einer Familie über vier Generationen hinweg.

Die Geschichte, um die es in meinem Lieblingsbuch geht, spielt in Kopenhagen im Jahr 1924. Einar Wegener ist ein Landschaftsmaler, der mit seiner Frau Gerda, welche ebenfalls als Malerin tätig ist, ein bewegtes Künstlerleben führt. Als Gerda ihren Mann eines Tages bittet für sie in Frauenkleidern Portrait zu stehen, entdeckt Einar eine neue Seite an sich. Während die daraus entstehenden Gemälde auf großen Anklang stoßen, lernt Einar die Weiblichkeit an sich lieben. Er entwickelt den Wunsch als Lilli von nun an sein Leben als Frau zu führen.  Doch was bedeutet diese Entscheidung für das gemeinsame Leben mit Gerda? Gerdas Toleranz und Lillis Mut stehen bei dieser Geschichte, welche auf einer wahren Begebenheit beruht, im Vordergrund.

Da ich sehr gerne Krimis und historische Romane lese, ist der große Weltbestseller-Mittelalterkrimi von Umberto Eco ein absolutes Muss! Der Roman „Der Name der Rose“ ist weit mehr als ein spannender historischer Krimi. Randvoll mit philosophischen, theologischen und literarischen Reflexionen ist das Buch ein vielschichtiges Epochenporträt des Mittelalters. Der Roman spielt im frühen 14. Jahrhundert in einer Benediktinerabtei, die in Norditalien liegt. Der Franziskanermönch William von Baskerville und sein Begleiter, der Novize Adson von Melk, werden Zeugen mehrerer mysteriöser Todesfälle. Der dem Kloster vorstehende Abt bittet von Baskerville, die Morde aufzuklären, da er von dessen Scharfsinn und Klugheit überzeugt ist. Ein Schlüssel zur Aufklärung scheint in der Klosterbibliothek zu liegen.

Für mich eine wunderbar tiefgründige Mischung aus Krimi und persönlichem Drama – eingebettet in die DDR-Zeit und die damals gängigen Stasi-Methoden. Die verschiedenen Handlungsstränge fesseln den Leser bis zum überraschenden Ende und machen Lust auf mehr.
Ricarda Raspe und ihr Verlobter freuen sich auf ihr erstes Kind. Doch dann geht bei der Geburt in der Dresdner Klinik etwas schief − und es heißt, Ricardas Baby sei tot. Laut Vorschrift darf sie es nicht einmal mehr sehen. DDR-Alltag im Jahr 1973. Aber Ricarda glaubt nicht an den Tod ihres Kindes. Sie glaubt vielmehr an eine staatlich angeordnete Kindesentführung. Erst 17 Jahre später laufen die Fäden zusammen, als die junge Claudia Behling jene Frau sucht, die sie nach ihrer Geburt weggegeben haben soll – ihre Mutter.

Ich habe nicht das eine Lieblingsbuch, Band 2 der Jahrhundertwindtriologie gehört definitiv zu meinen Lieblingen. Berlin, um 1890. Eine Gesellschaft, in der Männer die Zukunft bestimmen. Doch der Jahrhundertwind fegt durch die Straßen und flüstert verheißungsvoll von Aufbruch und Abenteuer. Das Freundinnentrio Josefine, Clara und Isabelle macht sich gegen die Konventionen der Kaiserzeit, Standesdünkel und Vorurteile mutig auf den Weg in eine neue, bessere Zukunft. 1898: Isabelle hat gegen den Willen ihrer Eltern den attraktiven Leon geheiratet und geht mit ihm in die Champagne, wo er ein Weingut geerbt hat. Isabelle ist verzaubert von der einzigartigen Landschaft und der Verheißung eines neuen Lebens. Doch der schöne Schein trügt... 

Pressemitteilung der Roland Berger Stiftung zum Welttag des Buches
Lesen! Ein Interview über die fliegenden Teppiche der Fantasie

Wenn es um Lese- und Schreibförderung bei Kindern und Jugendlichen geht, dann gibt es eine Expertin, die man fragen muss: Gitta Gritzmann, Germanistin und Vorsitzende des Vereins „Kinder lesen und schreiben für Kinder e. V.“. Seit Langem begleitet sie die Stipendiaten des Deutschen Schülerstipendiums in spannenden Schreibwerkstätten, in denen die Stipendiaten schon mal mit Pfeife und Sherlock Holmes- Kappe am Schreibtisch sitzen und ihre Krimis zu Papier bringen.

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