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Im Gespräch mit Stifter Dietmar Hopp

Seit 10 Jahren unterstützt die Dietmar Hopp Stiftung das Deutsche Schülerstipendium in der Metropolregion Rhein-Neckar und ist dabei weit mehr als finanzieller Förderer: Der persönliche Kontakt zu den Stipendiaten liegt der Stiftung sehr am Herzen.

Unserer Stipendiatin Fiza aus Würzburg spricht mit Stifter Dietmar Hopp u.a. über seine Motivation zur Gründung einer eigenen Stiftung und die Ziele, die er damit verfolgt. In der 16jährigen Gymnasiastin hat er eine überaus engagierte Gesprächspartnerin: Fiza ist eine ausgezeichnete Schülerin, die seit 2015 Stipendiatin des Deutschen Schülerstipendiums ist und 2020 zusätzlich in die Else Kröner Fellowship aufgenommen wurde.

Was hat Sie bewogen, vor 25 Jahren die Stiftung zu gründen und sich zu engagieren?

Wenn man so reich geworden ist wie ich, dann hat man einfach die Verpflichtung, der Gesellschaft etwas zurückzugeben. Der Gesellschaft, die mir diesen beruflichen Erfolg ermöglicht hat.

Die Stiftungs-Gründung war außerdem motiviert von der Vorstellung: Wie würde ich damit umgehen, wenn meine Söhne an Krebs erkranken würden? Mit der Stiftung wollte ich die Forschung und Behandlung im Bereich der Kindermedizin und Kinderkrebsmedizin zu unterstützen. Zum Glück ist meiner Familie das Schicksal erspart geblieben, aber die Förderung von Projekten auf diesem Gebiet bildet immer noch einen Schwerpunkt der Arbeit der Dietmar Hopp Stiftung – auch wenn im Laufe der Jahre viele weitere Bereiche und Projekte hinzugekommen sind.

 

Sie fördern Projekte in fünf verschiedenen Bereichen. Medizin, Soziales, Sport, Bildung und Klimaschutz: Welcher liegt Ihnen ganz persönlich besonders am Herzen?

Es gibt viele Projekte, die mir ans Herz gewachsen sind und auf die ich auch stolz bin. Dazu gehören die Projekte im medizinischen Bereich. Zu einem gesunden Leben gehört aber auch Sport. Die Dietmar Hopp Stiftung unterstützt den Jugendsport, weil Sport nicht nur dem Körper guttut, sondern auch die Persönlichkeit positiv beeinflusst: Sport vermittelt zum Beispiel Werte wie Fairness und Respekt, das weiß ich aus eigener Erfahrung.

Zur Persönlichkeitsbildung trägt außerdem die Bildung bei, ein weiterer Bereich, der mir sehr am Herzen liegt. Mir ist wichtig, dass Kinder und Jugendliche gute Startbedingungen für ihr Leben haben. In vielen Projekten, die von der Dietmar Hopp Stiftung gefördert werden, werden Sport und Bildung sogar verbunden. Andere haben zum Beispiel zum Ziel, Generationen zu verbinden oder dafür zu sorgen, dass Menschen mit Behinderung einen Platz mitten in der Gesellschaft haben. Einigen der Schwächsten unserer Gesellschaft zu helfen, ist mir persönlich ein besonderes Anliegen. Darum fördert meine Stiftung zahlreiche soziale Projekte in der Region.

Sehr wichtig ist mir auch der Klimaschutz, meiner Meinung nach eines der wichtigsten Themen der Gesellschaft überhaupt. Ich möchte, dass auch nachfolgende Generationen noch eine lebenswerte Umwelt vorfinden. Deshalb habe ich vor einigen Jahren die Klima Stiftung für Bürger gegründet, die in Sinsheim die Klima Arena betreibt. Sie will zur aktiven Beteiligung am Schutz unseres Klimas ermutigen und wertvolle Informationen geben, wie man im Alltag und Privatleben verantwortungsbewusster und ressourcenschonender leben und handeln kann.

 

Wir Kinder und Jugendlichen leiden besonders unter der Pandemie. Sport wäre jetzt so wichtig, aber die Vereine hatten oder haben noch geschlossen, die Kinder sitzen zu Hause, treffen ihre Freunde nicht. Die Dietmar Hopp Stiftung fördert den Jugendsport. Welche Bedeutung messen Sie dem Sport im Leben von Kindern und Jugendlichen bei?

Sport war schon immer meine Leidenschaft. Sport macht fit, fördert soziale Kompetenzen und steigert die geistige und körperliche Leistungsfähigkeit. Wer regelmäßig Sport treibt, profitiert sein ganzes Leben davon. Darum ist die Förderung des Kinder- und Jugendsports ein wichtiger Förderschwerpunkt meiner Stiftung. Im Zentrum stehen dabei Projekte, bei denen der Jugendsport gepaart ist mit der Bildung sozialer Kompetenz und Bildung, um Jugendlichen eine Orientierung zu geben.

 

Und noch eine persönliche Frage: Sie haben sich 1972 selbständig gemacht, obwohl sie einen guten Job hatten. War es nicht sehr riskant, einen sicheren Job bei IBM aufzugeben und das Wagnis der Selbständigkeit einzugehen? Würden Sie uns Jugendlichen raten, den Sprung in die Selbständigkeit zu wagen?

Den Erfolg unserer Unternehmung konnte man natürlich nicht absehen. Aber ich habe an den Erfolg unserer Idee und der jungen Firma geglaubt und war mir sicher, dass wir nicht scheitern - und wenn doch, dass uns IBM ohne Zögern wieder aufgenommen hätte. Also habe ich das nicht als Risiko gesehen.

Meine Gründerkollegen und ich hatten das Glück, zur richtigen Zeit am richtigen Ort die richtige Idee umzusetzen und die richtigen Mitarbeiter hierfür zu haben. Es gehören mehrere Faktoren dazu, um sich erfolgreich selbstständig zu machen. Ich bin überzeugt, dass man mit Teamgeist und Willenskraft fast alles erreichen kann. Grundlagen für den Erfolg sind unter anderem Offenheit, Ehrlichkeit und Vertrauen, Optimismus und Menschlichkeit.

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