Wenn Ihnen wegen Corona die Decke auf den Kopf fällt, dann empfehle ich:
Ich bin zuerst über den Titel des Buches gestolpert, da erwartet man ja eher einen Roman als einen Reisebericht. Und dann auch noch von Oliver Sacks, dem berühmten Neurologen, der seinen Lesern mit seinen zahlreichen Büchern wie z.B. „Der Mann, der seine Frau mit einem Hut verwechselte“ empathisch, humorvoll und wissenschaftlich fundiert erklärt, wie kleine Störungen im Hirn Menschen in eine andere Welt vordringen lassen, die den „Gesunden“ nicht zugänglich ist.
Und nun also eine Reise nach Mexiko mit der skurrilen und durchaus liebenswürdigen Reisegruppe der New Yorker Farngesellschaft – ja, die gibt es wirklich.
Farne gehören zu den ältesten Pflanzen der Erde, sie waren schon da, als die Dinosaurier unsere Welt bevölkerten, sie haben das Sauriersterben überlebt und es gibt sie heute in einer riesigen Zahl von Arten (man schätzt ihre Zahl auf 12 000). Da wundert es einen doch nicht, dass sich begeisterte Botaniker und ebensolche Dilettanten mit diesem Wundergewächs aus dem Karbon beschäftigen und dafür nach Oaxaca in Mexiko reisen.
Sacks ist ein begeisterter Weltbetrachter mit einem Weltverständnis wie Alexander von Humboldt oder Charles Darwin. Mit seinem großen Interesse an Naturgeschichte und dem Reichtum der menschlichen Kultur nimmt er uns Leser mit auf eine kurzweilige und erkenntnisreiche Reise nach Mexiko. Er betrachtet Pflanzen, Tiere, die Landschaft, Kulturstätten, den Himmel, die Menschen – kurz alles, was ihm begegnet, mit liebevollem Forscherblick. Und so kehren wir bereichert und ermutigt zusammen mit ihm von dieser außergewöhnlichen Reise zurück und haben ganz nebenbei und auf unterhaltsame Weise viel gelernt über das Wesen des Menschen und die Kraft der Natur.
Verlagsbuchhandlung Liebeskind, München.
192 Seiten, € 20,00
Halbleinen, Lesebändchen
Erscheinungstermin: 26. August 2019
ISBN 978-3-95438-109-8