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Von der Plantage zum Weltwald

Bericht vom 10. regionalen Treffen der bayerischen Alumnae und Alumni

Sollte man es wagen? Ein Alumnitreffen live und in Präsenz und nicht nur virtuell? Ein persönliches Wiedersehen nach fast zwei Jahren pandemiebedingter Pause?

Vor dieser Frage standen die bayerischen Alumnae und Alumni der Roland Berger Stiftung. Wir haben sie mit einem deutlichen „Ja!“ beantwortet. Ausgerüstet mit dem bewährten Hygienekonzept der Roland Berger Stiftung, voll guter Laune und begleitet von dem in diesem Sommer so seltenen, strahlenden Sonnenschein machten wir uns am 21. August 2021 auf zu einem Waldspaziergang – von der „Plantage“ bis zum „Weltwald“. Damit sind nicht nur die beiden Waldgebiete in der Nähe von Freising bezeichnet, die den Start- und den Zielpunkt des halbtägigen Spaziergangs bezeichnen. Damit sind vielmehr auch die inhaltlichen Eckpunkte des Programms abgesteckt, das Forstwissenschaftler Markus Riebler für die Alumnae und Alumni vorbereitet hatte.

Denn der Wald ist in Pandemiezeiten nicht nur als Rückzugs- und Erholungsraum für viele Menschen wieder stärker ins öffentliche Bewusstsein gerückt. In den vergangenen Jahren hat sich – insbesondere auch in Bayern – eine breite politische und zivilgesellschaftliche Diskussion um Arten- und Insektenschutz, den Kampf gegen den Klimawandel und die Erhaltung von Natur- und Kulturlandschaften entwickelt. Und nicht zuletzt ist der Wald ein bedeutender Rohstofflieferant und damit Wirtschaftsfaktor.

Für forstwirtschaftliche Laien verständlich erklärte Markus Riebler an markanten Orten, die jedem Spaziergänger sofort ins Auge fallen, genauso wie anhand zunächst unscheinbarer Strukturen und Objekte, wie heute versucht wird, die ganz unterschiedlichen Nutzungsansprüche an den Wald in Einklang zu bringen. Er lenkte unseren Blick hinauf in die Baumkronen, ins Unterholz und an geeigneter Stelle sogar in den Waldboden hinein. Wie kann der Wald fit gemacht werden für den Klimawandel? Was unternehmen Förster*innen, wenn Bäume von einer der mehreren hundert Borkenkäferarten befallen sind? Welche innovativen Verwendungsmöglichkeiten gibt es für Holz außerhalb der Baubranche und Möbelherstellung?

Bei der Beantwortung dieser und anderer Fragen und auch bei kritischer Reflexion und Diskussion eröffneten sich spannende und zuweilen überraschende Einblicke in einen einzigartigen Natur- und Wirtschaftsraum vor unser aller Haustür. Aber auch der zwischenmenschliche Austausch kam nicht zu kurz: Beim Picknick im Wald und beim Ausklang im Biergarten entfalteten sich anregende Gespräche in der Gemeinschaft der Alumnae und Alumni – zwischen Abiturient*innen, Studierenden, jungen Eltern und Alumnae und Alumni an der Schwelle des Berufslebens.

von Stefan Drechsler

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