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Dr. Shirin Ebadi

 

Dr. Shirin Ebadi erhielt als erste iranische Staatsbürgerin und als erste muslimische Frau den Friedensnobelpreis.

Im Anschluss an ihr Studium der Rechtswissenschaften an der Universität Teheran wurde sie zur Richterin berufen. Ab 1975 führte sie als erste Frau den Vorsitz eines iranischen Gerichts. Nach der islamischen Revolution im Jahr 1979 wurden alle Richterinnen entlassen. Erst im Jahr 1992 entsprach die iranische Anwaltskammer ihrem Wunsch und ließ Frau Dr. Ebadi als Anwältin zu. Sie vertrat in der Folge vorwiegend Opfer von Menschenrechtsverletzungen und schrieb und veröffentlichte 14 Bücher, unter anderem über Kinder- und Frauenrechte sowie über Tradition und Moderne im iranischen Rechtssystem. Viele ihrer Bücher wurden in mehrere Sprachen übersetzt. Shirin Ebadi war zudem sechs Jahre lang Dozentin für urbane Rechte und Frauenrechte an der Universität von Teheran und Allameh Tabataba'i.

Mit ihren Mitstreitern gründete sie drei Nichtregierungsorganisationen im Iran: die Kinderrechtsorganisation Society for Protecting the Rights of the Child, die Mine Clearing Collaboration Association (eine Organisation für Minenräumung) und die Menschenrechtsorganisation Centre for Defenders of Human Rights. Auf internationaler Ebene gründete sie 2006 mit anderen Nobelpreisträgerinnen die Nobel Women's Initiative mit Sitz in Kanada.

Dr. Ebadi hat zahlreiche Auszeichnungen erhalten, unter anderem den Leibniz-Ring-Hannover, den Orden der französischen Ehrenlegion sowie den irischen Preis für Scholars at Risk. Sie ist zudem Ehrenbürgerin mehrerer Weltstädte wie Paris und Genua.

Darüber hinaus hat Ebadi 26 Ehrendoktorwürden von verschiedenen Universitäten in aller Welt erhalten, etwa von der britischen Universität Cambridge, der US-amerikanischen Brown University und der kanadischen University of British Colombia.

Shirin Ebadi wurde 1999 erstmals verhaftet und 2009 erneut strafrechtlich verfolgt, weil sie die islamische Republik kritisierte. Sicherheitskräfte stürmten ihr Büro, die Regierung fror ihre Bankkonten ein und beschlagnahmte ihr Vermögen. Seither lebt sie ihm Exil. 2012 gründete sie das Centre for Defenders of Human Rights in London, von dem aus sie sich weiter für den Schutz der Menschenrechte in Iran und anderen islamischen Ländern einsetzt.

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