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Wann, wenn nicht jetzt?
Die Krise als Chance für Veränderung nutzen

Netzwerktreffen unserer Partnerschulen am 12./13. November 2021

60 Schulleiterinnen und Schulleiter, Lehrerinnen und Lehrer aus unseren Partnerschulen kamen zum jährlichen Netzwerktreffen nach München. Im vergangenen Jahr hatte es ausfallen müssen und auch diese Tagung konnte nur unter sehr engmaschigen Hygienemaßnahmen (2G plus) stattfinden, denn Corona war leider bereits wieder der alles beherrschende Taktgeber im täglichen Miteinander.

Dennoch: Alle genossen es, sich wieder persönlich zu treffen und austauschen zu können. Und zu berichten gab es genug, denn alle hatten ihre eigene Corona-Chronik im Gepäck: Wie kommt unsere Schule durch die Pandemie? Wie schützen wir bestmöglich unsere Kinder? Wie schützen wir uns selber? Wie kommen wir mit den ständig wechselnden Bedingungen zurecht? Zwei Tage, randvoll mit neuen Erfahrungen, Anregungen und Ideen!

„Corona-positiv: Innovationsschub für das Bildungssystem?“ war der Titel des Einführungsvortrags von Prof. Michael Schratz, Gründungsdekan der School of Education der Universität Innsbruck. Kann die Schule von morgen aus der Krise von heute lernen? Können wir zu einer neuen Lehr- und Lernkultur jenseits eingefahrener und allzu oft vor allem prüfungsorientierter Routinen finden?

Ja, war die einhellige Meinung aller Anwesenden, das kann sie, wenn es uns gelingt, die Krise klug zu nutzen und sie als das zu begreifen, was sie ist: Eine Jahrhundertchance für die Bildung. Krisen sind bei allen Belastungen, die sie mit sich bringen, immer auch Inkubatoren für Neues. Die Krise hat uns die Schwachstellen unseres Bildungssystems in aller Deutlichkeit gezeigt. Aber selten sind auch so viele neue Unterrichtsideen entstanden wie in den letzten Monaten. Und wir können und sollten dabei auf die Professionalität unserer Lehrkräfte vertrauen.

„Wie seid ihr bisher durch die Krise gekommen?“ Das war die zentrale Frage in den Workshops zum Austausch der Partnerschulen. Jede Schule hat ihren eigenen Weg gefunden. Viele Anregungen, viele Gemeinsamkeiten und bei allen der Wunsch, selbständiger entscheiden zu dürfen, was für diese Schule in dieser Situation das Beste ist.

Wie viel Neues entstanden ist, das wurde im Workshop von Matthias Wysocki und Thomas Toczkowski von der Schiller-Schule Bochum deutlich: „Digitale Prüfungsformate anders denken nach dem 4K-Modell“. Kommunikation, Kollaboration, Kreativität und Kritisches Denken sind die Kompetenzen, die von herausragender Bedeutung für die Zukunft sind.

„Von der Notfall-Distanzlehre zur genuinen digitalen Lehre – wo stehen wir bei der Vermittlung von Deutsch als Zweit- und Bildungssprache?“ Vasili Bachtsevanidis, Lehrbeauftragter für Deutsch als Fremd- und Zweitsprache an verschiedenen Universitäten, brachte es auf den Punkt: Digitales Lehren und Lernen ist unendlich viel mehr als ein Notbehelf - es ist ein Zukunftskonzept. 

„Under construction – Teenagergehirne im Umbau und dazu die Schule?!“ Im Workshop von Kathrin Stoffregen vom Helmut-Schmidt-Gymnasium Hamburg ging es darum, wie Lehrkräfte ihre Schüler durch eine höchst turbulente Lebensphase begleiten können, und das auch in so herausfordernden Zeiten wie der Pandemie.

Die Grundschullehrkräfte trafen sich mit Pia Heininger, Trainerin für das „Münchner Lehrertraining e. V.“ und Mitglied im Netzwerk „Schule im Aufbruch“ zum Workshop „Pädagogik first – digital second“. Alle waren sich einig: So wichtig digitales Lernen ist - es darf niemals Selbstzweck werden. Aber wenn Lehrkräfte digitale Tools gezielt einsetzen, dann halten sie hoch wirksame Werkzeuge in der Hand, um Unterricht zu individualisieren und Potenziale zu erkennen und zu fördern.

Tagungshighlight im Lenbach-Haus
Georg von Werz, Mitglied des Kuratoriums der Roland Berger Stiftung, hatte zu einem ganz besonderen Abend eingeladen:  inspirierende Führungen durch vier unterschiedliche Ausstellungen. Ein Abendessen im Restaurant ELLA mit Stifter Roland Berger und Förderer Dirk Ippen schloss sich an. Eine schöne Gelegenheit, mit den Ermöglichern unseres Stipendiums ins Gespräch zu kommen, neue Ideen auszutauschen und von den Erfolgen an den Partnerschulen zu berichten.