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Mentorentreffen November 2019 in München
Mentorentreffen November 2019 in München
Mentorentreffen November 2019 in München

Bei der Mentorentagung, die Mitte November 2019 in München stattfand, ging es um ein hochaktuelles Thema: „Demokratiebildung“. Wie kann es gelingen, Kinder und Jugendliche für die Demokratie zu begeistern?

Demokratie lebt von Teilhabe und braucht Öffentlichkeit. Wie informieren sich junge Menschen im Jahr 2019 über Politik? Welchen Absendern und Kanälen schenken sie ihr Vertrauen? Wie nutzen sie Facebook, Twitter und Instagram und beeinflussen damit das gesellschaftliche Klima? Welche Werte und Kenntnisse gilt es der bestens vernetzten Jugend zu vermitteln, die aus einer ungeheuren medialen Vielfalt schöpfen kann – aber auch mit Fake News, Hassrede und anderen Schattenseiten der Netzgemeinde umgehen muss?

Diese und andere Fragen standen im Mittelpunkt des Einführungsvortrags und der Workshops, die am Nachmittag angeboten wurden.

Hannes Ley, Gründer der Facebook-Gruppe #ichbinhier und Preisträger des Roland Berger Preises für Menschenwürde 2019, sprach in seinem Vortrag über „digitale Zivilcourage“ und erklärte die Arbeitsweise der von ihm ins Leben gerufenen Gruppe, die sich gegen Hassrede im Netz engagiert. Beim anschließenden Workshop wurden verschiedenste Möglichkeiten der „Zivilcourage“ des digital vernetzten Menschen in praktischen Beispielen und Rollen durchgespielt. 

Diplompsychologin Doris Volkmer stellte das Thema „Konfliktfähigkeit“ ins Zentrum ihres Workshops. Sie erörterte, wie die Kunst guten Streitens erlernt werden kann und welche individuellen Fähigkeiten dazu notwendig sind.

Kommunikations-Trainerin Tina Weber setzte sich in ihrem Workshop mit „respektvoller Kommunikation“ auseinander. Welche Erkenntnisse liefert die Motivationspsychologie? Was tun, wenn Streit über Wertefragen aufkommt, man aber trotzdem miteinander umgehen und leben muss? Dabei wurde auch aufgezeigt, wie spannungsgeladene Situationen der Kommunikation „entschärft“ werden können, ohne in Desinteresse abzugleiten. 

Mentoren-Gesamtkoordinatorin Barbara Loos beschäftigte sich in ihrem Workshop mit der Erziehung zur Demokratie. Wie können Mentoren dazu beitragen, dass ihre Mentees ein positives Verhältnis zu Demokratie und Pluralismus entwickeln? Gemeinsam erarbeitete Beispiele für die Alltagspraxis trugen zu einer Ideensammlung bei, von der das Mentoren-Netzwerk dauerhaft profitieren wird.

Was motiviert unsere Mentoren für ihr großes und oft jahrelanges Engagement? Antworten hatte Patricia Zieris, wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt. Sie stellte eine Mentoren-Studie vor, die die Universität im Frühjahr 2018 per Online-Fragebogen durchgeführt hatte. Dabei ging es auch um das Gesellschaftsbild der Mentoren. Wenig überraschend: Die befragten Männer und Frauen glauben nicht, dass das deutsche Schulsystem ausreichend Bildungsgerechtigkeit bietet und wünschen sich Verbesserungen. Gleichzeitig betonten sie die individuelle Verantwortung jedes einzelnen, sich zu engagieren. Besonders erfreulich für die Roland Berger Stiftung: Die große Zufriedenheit und Identifikation unserer Ehrenamtlichen mit ihrer Rolle.

Zum Abschluss des ersten Tages sang unser Alumni-Chor unter Leitung von Benedikt Haag. 

Der zweite Tag bot den Teilnehmenden Gelegenheit, sich über die Rolle des Mentors auszutauschen und persönliche Erfahrungen zu teilen. Nach einem kurzen Vortrag von Vorstand Regina Pötke geschah dies in einem von Gesamtkoordinatorin Barbara Loos geleiteten Workshop bzw. in regional gegliederten Gruppen zum allgemeinen Erfahrungsaustausch.