Als guter Mix aus inhaltlichem und Freizeitprogramm bietet die jährliche Summer School unseren Else Kröner Fellows die perfekte Gelegenheit, sich zu einem medizinischen Schwerpunktthema fortzubilden und daneben ausreichend Gelegenheit für Austausch und gemeinsame Unternehmungen zu haben. Und auch wenn die Tage – diesmal im bayerischen Bad Tölz – ins sprichwörtliche Wasser fielen (und zwar ziemlich heftig), fehlte es dem Programm doch nur an einem, nämlich: an Sommerwetter!
Im Fokus stand in diesem Jahr das Thema „Sport und Medizin“, das in mehreren praxisnahen Workshops aus ganz unterschiedlichen Blickwinkeln beleuchtet wurde: Den Auftakt machte die Sport- und Bewegungstherapeutin Judith Burkhard zusammen mit dem Osteopathen und Physiotherapeuten Dennis Weber vom Osteozentrum Schliersee.
In ihrem sehr bewegungs- und übungsreichen Programm gaben die beiden einen abwechslungsreichen Einblick in die Grenzen und Möglichkeiten der Sporttherapie. Richtig spannend wurde es dann im zweiten Teil des Workshops, in dem die beiden zusätzlich zu Neuroathletiktrainern ausgebildeten Referenten darauf eingingen, wie die körperliche Leistungsfähigkeit unter Einbezug des Gehirns und des Nervensystems gesteigert werden kann.
Um die Zusammenhänge zwischen Gehirn und Bewegungsapparat verstehen zu können, ist es von Vorteil, zu wissen, wie letzterer überhaupt aufgebaut ist. Und auch wenn Anatomie nicht unbedingt zu den Lieblingsfächern der meisten Medizinstudenten zählt, bewies unser Alumnus Tom Wohlfarth (inzwischen Arzt in Weiterbildung in Bad Reichenhall) in seinem wie gewohnt anschaulichen, ansprechenden und unterhaltsamen Workshop, dass dieses oftmals als so trocken empfundene Fach durchaus auch Spaß machen kann.
In seinem Vortrag über „Neuromechanik“ ging Anas Al-Masri, ebenfalls Alumnus und jetzt Medizinstudent in Berlin, noch einmal genauer auf die Wechselwirkung zwischen Nervensystem und Bewegungsapparat ein. Im zweiten Teil seines Workshops sprach er über die Zusammenhänge zwischen Ernährung und körperlicher Leistungsfähigkeit.
Bei so viel geistiger Anstrengung durfte natürlich auch der körperliche Ausgleich nicht zu kurz kommen: Ob beim abendlichen Bouldern in der nahegelegenen DAV-Kletterhalle, beim Basketballspielen oder gemeinsamen Spaziergang in einer der seltenen Regenpausen – für Abwechslung war jedenfalls gesorgt.
Und auch wenn der mit viel Vorfreude erwartete Ausflug in die Eng im wunderschönen Karwendel am letzten Seminartag leider dann doch ziemlich nass ausfiel, trotzte die Gruppe den miserablen Bedingungen mit ganz viel guter Laune (ganz nach dem Motto: „Es gibt kein schlechtes Wetter...“) und erwanderte zielsicher den Ursprung des Rißbaches.
Zum Abschluss unserer Summer School hatten wir die großartige Gelegenheit, die Leitstelle der Bergwacht Bad Tölz zu besuchen und das dort angesiedelte Bergwacht-Zentrum für Sicherheit und Ausbildung zu besichtigen. Ein ganz großes Dankeschön an Lauri Mangold und Moritz Meindl, die uns so herzlich empfangen haben und uns einen spannenden Einblick in den herausfordernden Einsatzalltag der Bergwacht ermöglicht haben.
Mit viel neu gewonnenem medizinischen Wissen und sportlichen Anregungen im Gepäck machte sich die Gruppe (frisch bergverliebt!) also nach vier intensiven Tagen in Bad Tölz wieder auf den Heimweg. Wenn es nach einigen Fellows geht, findet eines der nächsten Fellowship-Seminare auf einer Berghütte statt, denn: Egal, ob das Wetter mitspielt oder nicht, in den Bergen ist es einfach schön!