Eine beeindruckende und faktenreiche Vortragsreihe am NCT (Nationales Centrum für Tumorerkrankungen), ein Rundgang durch die Labore des „Heidelberg Institute for Stem Cell Technology“ (HI-STEM) und ein Besuch am KiTZ (Hopp Kindertumorzentrum) – Else Kröner Fellows erhalten exklusiven Einblick in die deutsche Krebsforschung.
Wenn sich ohnehin schon stark ausgelastete Ärzte und Wissenschaftler in ihrem stressigen Berufsalltag Zeit nehmen, um einer Schülergruppe einen Einblick in ihre Tätigkeit zu ermöglichen, spricht das schon sehr für die Sache – in diesem Fall eine schöne Bestätigung für unsere Else Kröner Fellows: Als vor knapp neun Monaten auf Kontaktvermittlung der Dietmar Hopp Stiftung hin die Vorbereitungen zu einem Krebsforschungsseminar am Universitätsklinikum Heidelberg (UKHD), am Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) Heidelberg und am Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) anliefen, waren alle angefragten Professoren sofort an Bord. Dafür ein ganz großes Dankeschön!
Ein Dreivierteljahr später war es nun Ende März endlich so weit: Nach zwei Jahren pandemiebedingt größtenteils digitalem Programm konnte sich die Gruppe der Else Kröner Fellows also tatsächlich zu einem mehrtätigen Seminar mit Schwerpunkt Krebsforschung in Heidelberg treffen – selbstverständlich unter Einhaltung strenger Hygienemaßnahmen.
Am Beginn des Programms stand eine Vortragsreihe am Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen (NCT), die von Prof. Dr. Dirk Jäger eröffnet wurde - Geschäftsführender Direktor am NCT Heidelberg.
Dabei erfuhren die Fellows, wie am NCT Ärzte, Forscher und Patienten unter einem Dach zusammentreffen und so wissenschaftliche Arbeit unmittelbar in den klinischen Alltag integriert wird. Konkretere Details dazu lieferten die anschließenden Vorträge etwa über Sport und Bewegung in der Onkologie, die Bedeutung von Ethik in der Onkologie, die Erläuterung von Tumorboards und klinischen Studien sowie ein Einblick in die Tätigkeit einer forschenden Ärztin in der Radioonkologie am Heidelberger Zentrum für Ionenstrahlentherapie (HIT).
Welche Rolle Stammzellen bei Krebserkrankungen spielen und welche Möglichkeiten sich durch die Forschung daran für Diagnose und Therapie ableiten lassen, lernten die Fellows in einem sehr eindrucksvollen (und unterhaltsamen!) Vortrag von Prof. Dr. Andreas Trumpp (wohlgemerkt mit Doppel „p“), Leiter der Abteilung „Stammzellen und Krebs“ sowie Geschäftsführer des Stammzell-Instituts „HI-STEM“. Im Anschluss durften die Stipendiaten sogar einen Blick in die Labore des Instituts werfen und hatten die Gelegenheit, sich mit den dort beschäftigten Doktoranden und Mitarbeitern über den Laboralltag und die verschiedenen dorthin führenden Ausbildungs- und Studienwege auszutauschen.
Den Abschluss des Programms am Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) bildete ein Besuch am Hopp Kindertumorzentrum (KiTZ) mit einem – quarantänebedingt – digitalen Vortrag von Prof. Dr. Stefan Pfister, Direktor „Präkliniksche Kinderonkologie“ am KiTZ sowie Abteilungsleiter Pädiatrische Neuroonkologie am DKFZ, und einem Einblick in INFORM (INdividualized Therapy FOr Relapsed Malignancies in Childhood) durch Frau Dr. Mirjam Blattner-Johnson.
Dabei handelt es sich um ein länderübergreifendes Genomsequenzierungsprogramm für Kinder mit Krebs in Europa, durch das sich neue Behandlungsmöglichkeiten erschließen. Wie eng hier Forschung und klinische Anwendung verknüpft sind, wurde im abschließenden digitalen Tumorboard noch einmal deutlich.
Neben den vielfältigen Eindrücken und dem wertvollen Wissen aus der Krebsforschung, die die Fellows aus diesen beiden Tagen am UKHD, NCT Heidelberg, DKFZ, KiTZ und HI-STEM mitnehmen durften, haben alle Stipendiaten eine weitere wichtige Erkenntnis gewonnen: Sie alle fühlen sich in ihrem Wunsch, Medizin oder ein medizinnahes Fach zu studieren, einmal mehr bestätigt. Und wer weiß, vielleicht geht dieser Traum ja sogar am Studienort Heidelberg in Erfüllung.
Roland Berger Stiftung
Lehrer-Wirth-Str. 4, 81829 München
Telefon 0151 180 450 65
barbara.kachelmann@rolandbergerstiftung.org