Eine Forscherstunde, bei der sechs quirlige Schülerinnen im Alter zwischen acht und zehn Jahren über Videoanleitung aus einfachen Alltagsmaterialien ein Lungenmodell basteln und dabei gleich auch „nebenher“ die grundlegenden Bestandteile und Funktionen unseres Atmungsorgans kennenlernen, kann das funktionieren? Kann es, wenn es sich dabei um so schlaue Nachwuchsforscherinnen wie unsere sechs Stipendiatinnen aus Duisburg handelt.
Mit viel Elan und großer Vorfreude trafen sich die Mädchen an einem verregneten Samstagvormittag im virtuellen Seminarraum auf Zoom, um endlich (!) gemeinsam die seit Tagen auf dem Schreibtisch bereit gelegten Forscherpäckchen zu öffnen. Ausgestattet mit einigen Strohhalmen, Luftballons, einer Plastikflasche, etwas Knetmasse, einer Schale Wasser und einer Lungenskizze machten sich die Jungforscherinnen also ans Werk.
Wie kommt eigentlich die Luft in unseren Körper? Welchen Weg nimmt sie? Was passiert, wenn wir einatmen, was, wenn wir ausatmen? Und welcher Bestandteil der Luft ist für unseren Körper überlebensnotwendig?
Diese Fragen konnten die Stipendiatinnen im Laufe der digitalen Forscherstunde anhand des selbst gebastelten Lungenmodells schnell beantworten und hatten dabei auch noch jede Menge Spaß – ganz zur Freude von Seminarleiterin Dr. Andrea Seidel, studierte Biologin, die mit ihrem Programm „Forschen für Kinder“ in München ein vielseitiges Angebot für Nachwuchsforscher und ihre Familien geschaffen hat.
„Mit Spaß und Kreativität die Welt der Wissenschaft erkunden ist in vielfacher Hinsicht möglich. Auch wenn das direkte Gemeinschaftserlebnis natürlich die schönste Möglichkeit ist, freut es mich, dass das gemeinsame Forschen auch digital zu einer fröhlichen Forscherreise werden kann. Dabei ist es entscheidend, eine geeignete Auswahl an Experimenten zu treffen, die von den Kindern alleine durchführbar sind. Auch die Vorbereitung der benötigten Materialien und unterstützenden Dokumentation ist umfassender nötig als bei einem persönlichen Forschertreffen. So kann aber sichergestellt werden, dass schon Grundschulforscherkids selbständig daheim und mit Hilfe am Bildschirm ihr individuelles AHA-Erlebnis haben und sich den Spaß am Forschen und Entdecken bewahren können“, so Andrea Seidel.
Und dass die erste medizinische Forscherstunde ein voller Erfolg war, zeigen die begeisterten Reaktionen der Stipendiatinnen. Das Treffen der kleinen Forscherinnen war noch nicht zu Ende, kam schon die einstimmige Nachfrage: Wann treffen wir uns wieder auf Zoom für das nächste gemeinsame Experiment?
Zum Glück müssen unsere Jungforscherinnen nicht lange warten. Bis Weihnachten stehen noch zwei weitere Forscherreisen mit Andrea Seidel auf dem Programm. Dann wird zu den Themen „Hygiene“ und „Das Geheimnis des Lichts“ experimentiert.