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Lieber David,

als mein Arbeitgeber BASF im Frühjahr 2012 einen Informationsabend mit Vertretern der Roland Berger Stiftung veranstaltete, war mir ziemlich schnell klar, dass ich Mentor werden möchte. An diesem Abend wurden nicht nur die Arbeitsweise und die Ziele der Stiftung vorgestellt, sondern auch die Rolle der Mentoren beim Deutschen Schülerstipendium. Ich habe immer sehr gerne mit Kindern und Jugendlichen zusammengearbeitet, war Trainer, Jugendwart und Ausbilder. Mentor zu werden erschien mir fast wie eine logische Fortführung. Wichtig war natürlich auch, dass mir die Ziele der Stiftung sehr zusagten.

Schon bald durchstöberte ich Informationsmappen zu den Kandidaten, für die noch Mentoren gesucht wurden. Und da warst Du: David, zwölfeinhalb Jahre alt, mit starkem Interesse an Naturwissenschaften und IT. Du wohntest nur wenige Kilometer von mir entfernt und passtest augenscheinlich bestens zu meinen Schwerpunkten als Ingenieur für Elektrotechnik und als IT-Experte. Im August organisierte die Stiftung ein erstes Treffen zwischen Dir, Deiner Mutter und mir - und alles passte.

Unsere Unternehmungen haben wir immer gemeinsam geplant. Wir waren auf Konzerten und auf Weihnachtsmärkten, sind im Pfälzer-Wald gewandert, haben die verschiedensten technischen Museen zwischen Sinsheim und Speyer besucht, nicht zu vergessen das Museumsbergwerk auf dem Schauinsland. Es gab gemeinsame „IT-Basteleien“, wir haben Vorstellungsgespräche geübt. Viele dieser Aktivitäten beendeten wir mit einem schönen Steak im nahen Steakhaus.

Dazu kamen die durch die Stiftung organisierten Veranstaltungen, gemeinsam mit anderen Mentoren und Mentees. Das waren Höhepunkte, auf die wir uns freuten. Natürlich habe ich Dir auch den einen oder anderen Tipp zu schulischen Dingen und zum Studium geben können. Aber eigentlich hat es da immer nur eines geringen Eingreifens oder eines kleinen Denkanstoßes bedurft. Du bist Jahr um Jahr reifer geworden, unsere Ideen wurden immer kreativer, unsere Diskussionen tiefgründiger. Unsere gemeinsame Zeit war eine große Inspiration.

Jetzt war ich Gast auf Deiner Abitur-Feier. Was für ein wunderbarer Abend! Mir wurde noch einmal klar, wie sehr Du Dich seit jenem Tag im August 2012 entwickelt hast. Besonders faszinierend fand ich, wie souverän und verantwortungsbewusst Du auftrittst, wenn Du Dich unter Deinen Mitschülern bewegst und es irgendwo „anzupacken“ gilt. So darf ich ohne peinliches Eigenlob sagen: Mein Mentorat war wohl erfolgreich. Nicht zuletzt dank der kontinuierlichen Begleitung, die Du und ich durch die Stiftung erfahren haben.

Lieber David, wir haben uns fest vorgenommen, unsere Verbindung aufrecht zu erhalten. Ich werde Dir mit Rat und Tat zur Seite stehen, wenn Du möchtest. Mittelfristig werde ich wohl einen neuen Mentee haben. Vielleicht gibt es sogar einmal ein Treffen zu Dritt? Das fände ich klasse.

Herzliche Grüße Gerhard

 

Oben im Bild:
David mit seinem Mentor Gerhard Glaser und Projektleiterin Darja Grams