„Demokratie braucht...“ ist ein Rahmenthema, mit dem die Deutsche Nationalstiftung seit einigen Jahren Stiftungen dazu inspiriert, aus ihrer Perspektive diesen Satz zu komplettieren. Ein willkommener Anlass für uns, im Rahmen unserer jährlichen überregionalen Mentorentagung auf die Bedeutung des Ehrenamts für die Demokratie aufmerksam zu machen. „Demokratie braucht ehrenamtliches Engagement“ stand also als Titel über einer sehr angeregten Diskussionsrunde.
Stifter Roland Berger begrüßte die rund 160 Mentoren und weiteren Gäste, die an diesem wunderbar klaren Oktoberabend ins festlich beleuchtete Schloss Nymphenburg gekommen waren. „Der gemeinsame Nenner von Demokratie und Ehrenamt ist die Sorge um das Gemeinwohl unserer Bürger im Rahmen unseres Wertesystems: Denn während unsere Regierung die Rahmenbedingungen für unser Gemeinwohl setzen kann, müssen sich unsere Bürger um die Umsetzung dieser Vorgaben kümmern. Sie sind selbst aufgerufen, Aufgaben für das Gemeinwohl zu übernehmen. Nur so kann Demokratie in der Praxis funktionieren. Keine Demokratie funktioniert ohne das Ehrenamt.“, so Roland Berger.
Er erinnerte an die Gründungsphase der Stiftung, in der immer klar war, dass ehrenamtliche Mentoren als erwachsene Freunde und Vertrauenspersonen die Stipendiaten auf ihrem Bildungsweg begleiten sollten. „Denn sie brauchen vor allem eines: Menschen, die sie wertschätzen. Menschen, die ihnen Vorbild sein können.“ Für die Konzipierung und Umsetzung des Mentorenprogramms bedankte sich der Stifter sehr herzlich bei Barbara Loos, die diese verantwortungsvolle Aufgabe inzwischen an Martina Seidel übergeben hat. Großer Applaus und standing Ovations für Frau Loos‘ langjähriges Engagement!
Die anschließende Diskussionsrunde moderierte die bekannte ARD-Korrespondentin Natalie Amiri. Die Podiumsteilnehmer beleuchteten das Thema des Abends aus verschiedenen Perspektiven: Dr. Ansgar Klein, Gründungsgeschäftsführer des Bundesnetzwerks Bürgerschaftliches Engagement, Privatdozent für Politikwissenschaften an der Humboldt-Universität zu Berlin und Publizist, berichtete aus seiner Fülle von Erfahrungen mit freiwilligem Engagement in Deutschland und trat energisch für eine stärkere und vorbehaltlose Unterstützung des Ehrenamts ein. Prof. Doris Rosenkranz, stellvertretende Vorstandsvorsitzende der Zukunftsstiftung Ehrenamt Bayern, berichtete vom Erfolg der Ehrenamtsbörsen, die Interessenten zu ihrem Wunschengagement führen könnten.
Dr. Andrea Taubenböck, Geschäftsführerin der Stiftung Wertebündnis Bayern, zeigte anhand gelungener Beispiele, wie Freiwilligenorganisationen synergetisch zusammenarbeiten können. „Das Mentorat gibt einem unheimlich viel zurück“, sagte Bernd Kobert, seit 10 Jahren Mentor im Deutschen Schülerstipendium, „die jungen Menschen nehmen etwas mit für ihr Leben.“ Er betreut bereits den dritten Stipendiaten und erlebt die Unterschiedlichkeit der jungen Menschen immer wieder als bereichernd. Regina Pötke, Vorstand der Roland Berger Stiftung, forderte mehr Engagement von der Politik. Man könne nicht einfach darauf bauen, dass die Ehrenamtler die individuelle Förderung für sozial benachteiligte Kinder leisteten, die seit langem wissenschaftlich geboten sei, aber nicht umgesetzt werde.
Eine lebhafte Diskussion mit den Gästen des Abends schloss sich an. Zum Abschluss gab Dr. Agata Klaus, Geschäftsführerin der Deutschen Nationalstiftung, einen Überblick über die Veranstaltungsreihe „Demokratie braucht...“ und betonte die gute Partnerschaft der beiden Stiftungen.
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